Sunday, February 19, 2012

Erinnerung.

Es klingt das Lied Deiner Geige,
Ein Märchen vergangener Zeit -
Ich lausche ihm nach und schweige,
Unser Wundertraum liegt so weit ....

Ich höre das Lied noch immer,
Das Dein Mund mir im Frühling sang,
Es weht fern ein Glückesschimmer -
Ueber dem versunkenden Klang!

Es ist das Leid immer wieder,
Dass die Märchen so schnell vergehn,
Wie zarte - trunckene Lieder,
Melodien - die im Wind verwehn.

Jeder Tag geht einst zur Neige -
Die Erinnerung begleitet Dich.
Es klingt Dein Lied - Deine Geige -
Vielleicht doch noch einmal für mich!

Treu sein macht stark.

Treu sein macht stark! Wenn zwei zusammenbleiben
Durch alle Gefahren - jedes Hindernis,
Wenn sie einander trauen - heilig und fest,
Dann werden sie das Leben zwingen!

Was sich auch feindlich ihnen entgegenstellt,
Was ihren Frieden stört und ihre Eintracht
Hindern will - sie werden es niederringen
Und bekämpfen, weil sie einander haben,

Und sich verlassen Einer auf den Andern!
Das gibt die Kraft, den Mut zu grossen Siegen,
Schirmt und schützt - ist Waffe oder Gegenwehr.
So kann man fechten - so wird man gewinnen!

Treu sein macht stark, steht die Welt voll Feinde
Wir stellen uns entgegen - wir sind bereit!
Denn sie sind lieber uns als falsche Freunde!
Wir haben uns und unsere Treue - nun tretet an!

Friday, February 17, 2012

Macht der Tiefe.

Durch Sehnen und Irren verzehrender Gluten -
Bebte die Seele in des Alltags Bahn.
Musste an dem Ringen um Erfüllung bluten,
Lohte in heiss sich verströmenden Wahn -
Und schrie stündlich in Tagen und Nächten um Lohn.

Dann wurde Wirklichkeit die ersehnte Stunde,
Der Sturmlauf meines Denkens war am Ziel,
Endlich gestillt die nie verheilende Wunde-
Es war fast des tiefen Glückes zu viel.
Meine Seele erhob es zu der Gottheit Thron!

Gesetz des Schicksals hatte Erfüllung gebracht,
Fragen wurde Antwort und doch war ich nicht frei,
Ersehnte zurück die Zweifel, Irren und Nacht -
Erlösung bringt brennender Qualen Schrei!
Die kämpfende Seele spricht der Erfüllung Hohn!

Und auch die hellsten Strahlen

Und auch die hellsten Strahlen
Versinken irgendwo in Dunkelheit und Nacht
Genau wie meine Seele.
Die einen gläubig strahlend reinem Leuchten gleich -
Verging in Finsternis und Qual,
Die Sehnsuchtsschwere lastend ausgebreitet,
Um zu vernichten ihren Glanz,
Den sie allein durch Dich in ihrer Tiefe barg.

Und auch die grössten Weiten,
Die feindlich zwischen unsere Körper sich gedrängt,
Vernichten diese Liebe nicht,
Die unsere Seelen bindet unauslöschbar fest,
Das eine sie wurden durch das Licht,
Das flammender als alle Glut irdischer Feuer -
Heilig - göttlicher Sendung gleich.
Hinauf uns hebt in himmlisch reine Shpären,
Die wir erwarben durch der Opfer hehre Qual.

Pilger des Lebens.

Wir tragen die Sehnsucht, das Leben ist hart,
Wir Pilger in ewigem Suchen,
Bis das grosse Erlebnis sich offenbart,
Es hilft uns kein Hadern und Fluchen!

Wir leben alle für dieses Geschehen,
Das die Seelen aufreisst in Gluten -
Damit wit das leuchtende Ziel nur sehen
Und nicht achten der Wunden Bluten!

Fernab sein von den kleinen Dingen der Welt,
Nicht fürchten die nächtlichen Schatten.
Alles ist von dem Stern des Zieles erhellt,
Immer vorwärst, nur nicht ermatten!

Solange hab'ich der Erlösung geharrt
Die Seele wurde des Suchens müd'
Das grosse Erlebnis hat sich offenbart,
Das Ziel dem Pilger entgegenglüht!

Friday, February 10, 2012

Deine Hand !

Es hat sich schon oft im Leben
Eine Hand in meine gelegt -
Manche wollte Freundschaft geben,
And're hat Liebe bewegt.
Ich habe in vielen Stunden
Erwidert den Druck der Hand,
Dabei nur eine gefunden,
Der ich gehörte, die ich verstand!

Grüssend gab sich die Eine
Erhärtet in der Jugend Kraft,
Doch kühl blieb stets die Meine.
Auch Reife hat es nicht geschafft
Die eine zweite locckend bot.
Das Leben selbst hat sie gelehrt,
Dass sie in Kampf, Gefahr und Not
Sich immer stahlhart hat bewehrt.

Die dritte kam, die Zeichnerhand,
Die Form sehnig, lang und schmal,
Sie griff zu mir aus Deinem Land,
Liess vergessen Schmerz und Qual.
Es koste wundersam und zart,
Der Finger scheues Beben,
Dann wieder unerbittlich hart,
Die Hand sie hält mein Leben!

Hab'ich mich auch losgerissen,
In ernster und bitterer Stund'
Ich werd' sie immer vermissen,
Ueber die Hand gleitet mein Mund
Sie führt sicher durch Dunkelheit
Zu dem heilig leuchtenden Gral,
Sie erschloss einst Seligkeit,
Und ich segne sie tausendmal!

Stille .

Es klingt ein fernes Lied - abseits von Raum und Zeit -
Der letzte Ton verhallt in die Unendlichkeit ....
Trostloser - stiller ist's noch als vorher -
Es hängen Wolken grau und regenschwer.
Und rings ist's einsam - abgrundtiefes Schweigen,
Da möchte ich mich leis hinunterneigen .....

In dieses öde Stummsein mich versenken,
Und dann ersticken, nur nicht fühlen - denken!
Ausschalten Seele, Herz und alle Sinne,
Dass ich der Stille endlich dann entrinne,
Indem ich ganz sie in mich sauge ----
Und dann verschliesse Mund und Auge, ----

Bis völlig restlos ich von ihr durchdrungen,
Dann hat den Geist in mir sie ganz bezwungen.
Langsam gebrochen ist nun Kraft und Wille ---
Und ich bin selbst ein Teil von dieser Stille.
Und es vergeht ein Mensch - abseits von Raum und Zeit,
Der letzte Atemzug verweht in die Unendlichkeit ....

Thursday, February 9, 2012

Sonnenberg-Kriens 1946

Unserem Heimleiter Albert Karpf zum Abschied

Du hast uns geführt mit Deiner Güte
Du hast uns geleiten mit starker Hand
Wir bitten, dass Dich der Herrgott behüte
Durch Dich erlebten wir unser Land.

Du tröstetest uns in schweren Stunden
Du gabst uns Mut, wenn die Hoffnung uns liess.
In Dir haben wir den Mann gefunden,
Der uns den Weg in die Zukunft wiess.

Wir haben alles zurück gelassen,
Wodurch unsere Seele bangte und litt,
Du liessest vergessen den Tod und das Hassen
Vertrauensvoll folgten wir Deinem Schritt.

Wir kamen als wegmüde Wandersgenossen
Unsere Augen waren von Tränen schwer
Du sprachst uns von Frieden unverdrossen
Und glaub'mir - wir brauchten Dein Wort so sehr.

Wir haben den Glauben wiedergefunden
An unsere Arbeit, an unsere Kraft.
Du warst uns ein Bruder, heiltest die Wunden
Hast aus Verzeweiflung Leben geschafft.

Du hast der Gerechtigkeit stolz Dich verschrieben,
Und hieltest vor Augen Dir stets Dein Ziel
Du bist immer selbst Dir getreu geblieben -
Wir wissen genau, wir verdanken Dir viel.

Und hat Dich auch keiner mit Worten gebeten,
Oft genügte schon eine Geste - ein Blick -
Du bist immer für uns eingetreten,
Hast Anteil genommen an unserm Geschick.

Was Du uns warst können w i r nur ermessen,
Kein Anderer vermag es recht zu verstehn -
Wir werden Dich nie im Leben vergessen
Und hoffen fest auf Wiedersehen.

In Deinen Augen strahlt menschliche Güte -
Wenn ich zum Abschied die Hand in Deine leg' -
Wir bitten, dass Dich der Herrgott behühte -
und segne Dein Leben und Deinen Weg.

Wednesday, February 8, 2012

Zum Geleit !

Gedichte steht auf diesem schmalen Band,
Sie öffnen Dir weit meines Denkens Land!
Sie erschliessen ein Reich, neu, unbekannt
Und meine Seele ruht in Deiner Hand!

Du musst den Weg gehen, den sie Dir weist!
Tiefstes und Letztes berührt dann Dein Geist,
Wenn Erleben in seine Bahn ihn reisst -
Und jubelnd mein Ich Dich willkommen heisst!

Thursday, February 2, 2012

Zum Muttertag 1934

In allen Wirrnissen - jedem Leid
In unseren schwersten Stunden
Immer ist eine Hilfe bereit
Zu heilen unsere Wunden.
Und wenn man nirgends Erlösung fand
Mutter - es bleibt uns doch Deine Hand,
Sie tröstet zu allen Zeiten!

Sie wird doch nimmer des Gebens matt,
Achtet nicht Risse noch Bluten,
Weil sie nie Zeit zum müdewerden hat,
Nur zum Spenden segnendem Guten.
Sind wir hier oder im fernen Land,
Mutter es bleibt uns doch Deine Hand
Will immer Freude bereiten!

Wann immer sie streichelt über^s Haar
Dem Kind oder später im Leben -
Es wirkt so lindernd und wunderbar
Ihr leise zärtliches Beben!
Und gehst du einst in das stille Land
Mutter, küss'ich noch einmal die Hand,
Dann wird mein Mund sie entgleiten,

Und denkst Du ihr Segen sei entfloh'n
Törichtes Menschenkind - Du irrst!
Bist traurig, verzagt, entmutigt schon,
Bis der Mutter Bild vor Dir entstand
Aus dem Jenseits streckt sich eine Hand
Gehört Dir für Ewigkeiten!

Im Schlosspark

Tauben über fliessender Fläche des kleinen Teiches,
Blütenreines Weiss der Flügel glänzt in der Sonne,
Wasserrosen stehn an einsamen Uferrändern,
Zusammengefügt wie Blumen gewebten Teppichs,
Und rings als naturgebender Rahmen der Bäume,
Baumriesen - herrliche Alte - Reichtum des Laubes
Wölbt sich zu geschlossenen Bogen grüner Pforten,
Die weit sich öffnen jubelnd zu empfangen Jünger
Der Naturglaubenslehre von der Grösse des Herrn
Des Gottes und Herrschers über all diese Wunder,
Die Er ausstreut mit des Gebens nie müden Händen,
Uns die Augen zu erschliessen für all diese Pracht
Und sein Lob zu singen ewig dankbar der Schöpfung,
Die unfassbares Märchen für uns Menschen stets bleiben!