Friday, April 22, 2011

Stille Nacht - Heilige Nacht

Wir stehen mit betenden Händen -
Vor dem Wunder der heiligen Nacht,
Dass die Seelen Erlösung finden,
Bitten wir. Erflehen Gottes Macht!
Erflehen für uns Glauben und Kraft -
Heisserkämpften Sieg für unser Tun.
Lassen uns keine Hoffnung rauben -
Seh'n über dem Land den Frieden ruh'n.

Wir stehen mit offenen Herzen -
Vor dem Weihnachtssterns heiligem Glanz,
Dessen Gnade heilt alle Schmerzen -
Er leuchtet. Wir ergeben uns ganz!
Und beugen in stummen Verstehen
Vor dem Erlöser Seele und Geist.
Licht der Weihnachtskerzen wir sehen,
Dessen Flammenschein der Glaube preist.

Wir lauschen in andächtigen Schweigen
Ferner Weihnachtsglocken hehren Klang.
Hören ein Lied unsichtbarer Geigen,
Das die Seele Gott darbringt zum Dank!
Ueber das geräuschvolle Leben -
Hat der Christstern den Frieden gebracht.
Die Menschen einander vergeben -
Leis^s klingt es stille Nacht - heilige Nacht!

Für meine Schwiegertochter

du meditierst im lotussitz
bis gelöst deine gedanken
steigen in die weite des alls
um den alltag zu vergessen
und doch bist du ganz gegenwart
wandernd über feld und wiesen
blühende zweige in der hand
den blick der sonne entgegen
sehnsucht steigt aus der vergangeheit
und drängt der zukunft entgegen
blumen wachsen aus deiner hand
öffnen sich hoffend dem leben
zaghaft stehst du vom wunder
das sich verschenkend offenbart
herrlichkeit strahlt dir entgegen

12. 11. 1978

irgendwo strahlt göttliches licht
noch fern dir entgegen - es zu erreichen
in seinem glanz - ist ziel deines strebens
versuche und erkenne dich selbst
mit geduld im herzen
nicht jedes leuchten am firmament
kann erfüllung geben
lenke deinen blick nicht zu weit
zu schwindelnden höhen
vielleicht ist ein licht dir ganz nah
das die erleuchtung bringt

18. 11. 1979

Thursday, April 14, 2011

Erkenntnis

Unsichtbare Quellen der Kraft
Entströmen Deinen Worten.
Sie fliessen in meine Seele -
Und lindern alle Qualen.

Heilige Glut Deiner Liebe,
Die nie erlöschend besteht.
Aus Ewigkeiten geboren -
In Ewigkeiten noch mein!

Wednesday, April 13, 2011

Des Jägers Lebensabend

Im Harz, eine mondhelle, sternenklare Nacht.
Ein würziger Tannenduft lag über dem Wald.
Wir gingen schnellen Schrittes, Nachtluft war rein und kalt.
Still! Man fühlt es, irgendwo hält der Herrgott Wacht!

Wir standen da, vor uns wie ein Bild von Schöpfers Hand -
Ein Waldweg verlaufend in die Unendlichkeit.
An den Seiten wölbten zum Dom sich Bäume breit,
Wie eine Strasse schien's zum sel'gen Jugendland.

Wir harrten beide andächtig und still davor,
Du sprachst: Hier am Ende musste der Jäger stehn -
Und endlos in die Weite seines Waldes sehn.
Baumkronen öffneten ihm des Traumlandes Tor.

Das wär' ein Meisterwerk, wählt es ein Künstler zum Motiv!
Wie hier - das Bild nur schwach vom Mondeslicht erhellt,
Hier hat der Schöpfer selbst die Staffelei gestellt.
Des Jägers Lebensabend, eben noch da ehe der Tod ihn rief...

Kraft

Es klirren eiserne Ketten, dumpf und grell
Es leuchten zwei graue Augen wie Stahl so hell
Es ballen sich zwei Fäuste - härter als Stein,
Graben sich gewaltsam in das Eisen hinein.

Doch bleibt der athletische Körper grade stehn
Man kann durch seine Haut die starken Muskeln sehn
Als wäre dieser Mensch ein Werk von Künstlerhand,
So edel sind die Formen, wie sie kein Gott erfand.

Die Ketten klirren ihre dumpfe Melodie -
Jetzt leuchtet in den Augen wilde Energie.
Der schöne Körper reckt sich gespannt und wild,
Man fühlt fast, dass jetzt die letzte Probe gilt.

Ich sehe schon die Fäuste ins Eisen gekrallt -
Und weiss, jetzt hilft nur eines - härteste Gewalt.
Der letzte scharfe Ruck - ein Ton klingt drüber hin,
Die Kette ist entzwei - die Kraft ist die S i e g e r i n .

Tuesday, April 12, 2011

Herbstlaub

Herbstlaub fällt von den Bäumen -
Ich wandre durch lange Alleen -
Lass mich ein wenig träumen.
Ich habe den Sommer gern gesehn.

Als er auf einen Stock gelehnt,
Gebückt in der Ferne verschwand -
Und alles was das Herz ersehnt,
Ist welkes Blatt in meiner Hand.

Fiel da nicht ein Sonnenstrahl
Auf das Blatt - mattgoldenes Glühn!
Ich sehe mit einem Mal
All das längst vergangene Blühn!

Doch dort am Ende der Allee -
Siehst du den prächtigen Alten,
Die Augen jung, das Haar ist Schnee,
Will er den schon Einzug halten?

Das Herbstlaub fällt von dem Bäumen,
Der Weg zu ihm ist noch weit!
Lass mich noch ein wenig träumen
Von der Sommerseligkeit.

Einer Alternden

In Deinen Augen liegt Sehnsuchtsqual -
Matt ruhen die Hände im Schoss
Du möchtest jung sein noch ein Mal -
Die Welt ist so lockend und gross!

Du hattest in Jugendjahren -
Von Ferne und Glück geträumt -
Die Welt durft' sich offenbaren -
Das Glück aber hast du versäumt.

Jetzt sehnst du dich nach der Frühlingsstund'
Ein Mann geht durch lachenden Mai -
Du wolltest küssen den jungen Mund
Da war der Traum schon vorbei!

Dämmerstunde

Dämmerschatten bedecken das Licht -
Ich fühl' deine Nähe, wir sprechen nicht,
Im Dunkel strebt mir dein Anlitz zu,
Meine Seele bekennt: Ich lieb dich - du!

Deine Hände gleiten über mich hin,
Bis ganz ich von ihnen umschlossen bin.
So still und traumhaft ist diese Stund -
Und darüber schwebt dein kosender Mund!

Gedanken und Worte enden dann -
Und die Zeit hält leise den Atem an -
Wenn mich dein Arm so umfangen hält,
Erlischt der Alltag, versinkt die Welt!

Wednesday, April 6, 2011

Grossstadt

Häuser aus Stahl, Strassen aus Stein,
Hohe Mauern und weing Licht.
Die Menschen - Jeder für sich allein.
Man sieht sich! Man kennt sich!

Tags Arbeit und abends Pause.
Die Räume dunkel, eng und leer
Leid und Freud in jedem Hause.
Schicksale rinnen leicht und schwer.

Es wechseln Arbeit, Glück und Pflicht.
Und keiner kann es verhehlen....
Man sieht sich, doch man kennt sich nicht.
Grossstädte haben alle keine Seelen.

Sie sind ein Zentrum aus Stein und Stahl,
Arbeitsgiganten stark und breit,
Verschlingen Menschenkraft und Qual,
Und wachsen im Zeichen der Zeit.

Vergrössern sich stets, verlangen viel -
Erteilen Aufträge und befehlen dauernd,
Rekordsieg im allerschnellsten Tempo,
Das ist dein Ziel, du Grossstadt ohne Seele.