Monday, April 30, 2012

Verregneter Sommertag

Der Tag ist still und einsam
Die Strassen - verlassen und leer.
Einst gingen wir gemeinsam
Das ist wohl lange her!

Die weissen Blüten fallen.
Sie  rieseln über mich hin
Die Schritte hohl verhellen 
Fühlst Du wie traurig ich bin?   

Gestern lag noch Sonnenschein
Ueber den Bergen - dem See,
Heut' hüllt mich der Regen ein
Ob ich Dich wiederseh?

Einst gingen wir gemeinsam,
Frühling lag auf jedem Blatt.
Heut' gehe ich still und einsam
Durch die kleine, tote Stadt.

Sunday, April 29, 2012

D. Züge und wir

D.  Züge sausen auf metallenen Geleisen -
In lockenden Rhytmen an mir vorbei.
Mit Menschen, die irgendwo in die Ferne reisen,
Gelöst vom Alltag- beschwingt und frei!

D.  Züge - sie tragen auf eilende Fahrten -
Ein Mass voller Sehnsucht auf russiger Haut.
Menschen, die auf einsamen Bahnsteigen warten,
Haben fernwehtrunken ihnen nachgeschaut!

Und wieder Menschen fern der Heimat im fremden Land
Sie sehen euch nach - halten an den Schritt - 
Ihr seid für uns Boten von der Heimat gesandt!
D. Züge fahren nach Haus - doch ich kann nicht mit!            

Saturday, April 21, 2012

Eisenbahnfahrt bei Regen


Es rollen die Räder, die Tropfen rinnen -
Es eilen die Wiesen und Felder von hinnen -
Es stampft die Maschine keuchend und heiss,
Es summen die Schrauben bald laut und bald leis.

Und droben die Wolken grau in grau
Wohin auch immer ich sehnend schau
Es fliesst der Regen - die Tropfen fallen,
Man hört sie gegen die Scheiben prallen,

Und sieht sie rieseln auf Blech und auf Glas
Die Häuser und Menschen sind feucht und nass.
Nirgends Sonne und kein Stückchen Blau.
Die Wolken hängen noch immer so grau,

Ich schliesse die Augen - lehn' mich an die Wand
Trostlose Fahrt durch verregnetes Land .....
Mir scheint als ob die Welt und der Himmel weint,
Ob jemals wieder die Sonne scheint?

Sunday, April 8, 2012

für Herta und Rudolf Oeser

In trostlosen, qualvollen Stunden,
Da der Mensch ringt mit sich allein -
Und kein Lichtschein den Weg gefunden
In diese Nacht des Einsamsein.

Da glühten der Seele die Flammen
Empor aus den Tiefen der Nacht,
Da fielen die Schatten zusammen,
Als Ihr dieses Leuchten gebracht!

Ihr kamt mir beide entgegen.
Durch Euch rief mich der neue Tag!
Tau schimmerte auf allen Wegen,
Weil der Sonnenschein darauf lag.

Auch auf Euch warf er seine Strahlen,
Ihr schrittet in goldenen Licht!
Ich durfte vergessen die Qualen,
Weil die Jugend der Trost mir spricht.

Mein Herz will Euch beiden tief danken,
Die Ihr Lebenskraft offenbart!
Es grüssen Euch meine Gedanken -
Segen und Glück! Heil Eurer Fahrt!


Zum Geleit

Gedichte steht auf diesem schmalen Band.
Sie öffnen Dir weit meines Denkens Land!
Sie erschliessen ein Reich, neu, unbekannt!
Und meine Seele ruht in Deiner Hand!

Du musst den Weg gehen, den sie Dir weist!
Tiefstes und Letztes beführt dann Dein Geist,
Wenn Erleben in seine Bahn ihn reisst -
Und jubelnd mein Ich Dich willkommen heisst!

Abschied

Du gehst - und es erlischt ein heller Schein.
Du gehst - die Nacht bricht an - ich bin allein.
Alles Schöne, das ich stets empfangen -
Es ist aus meinem Leben nun gegangen.

Du gehst. Mein Herz in langen Nächten weint.
Es harrt der Stunde, die uns wieder eint.
Mein Leben hörte auf, als Du gegangen -
Aus Deiner Hand werd' ich-s zurückempfangen.



Sunday, March 18, 2012

Auf dem Greifensee.

Und weiter zu den Bergen gleitet das Ruderboot
Vergangenes Erleben wird wesenlos und tot.
Ich schau hinauf zu den Bergen, hinunter zum See
Und fühle, dass ich lebe und nicht bald von Dir geh!
Du kleine und verträumte- seltsame Märchenlandschaft,
Die so unendlich Schönes in sich verborgen hat.
Und die dann plötzlich öffnet den tiefen Wundergral -
Und alles Erhab'ne zu schenken mit einem Mal.
Es flutet goldene Sonne über weissen Gipfelschnee -
Wir gleiten traumumfangen - über den Greifensee!